Marktwirtschaft und Gerechtigkeit?

Marktwirtschaft und Gerechtigkeit?

Seminar zu Philosophie und Ökonomie

Das Problem der gerechten Verteilung von Gütern innerhalb einer Gemeinschaft ist vermutlich so alt wie menschliche Sozialität überhaupt. Auch wenn die jeweiligen Kriterien für eine gerechte Verteilung sehr unterschiedlich ausfallen, hat die Frage nach Gerechtigkeit bis in die heutige Zeit nichts an ihrer Aktualität verloren, sondern hat durch die globale Finanzkrise sogar neue Dringlichkeit gewonnen. Da in der modernen Marktwirtschaft primär der Markt die Verteilung von Gütern regelt, stellt sich die Frage, ob er dies gut, d.h. effizient, oder sogar gerecht tut.

 
Wird sie bejaht, so ist zu klären, welche Mechanismen dazu führen, dass scheinbar zufällig wünschbare Ergebnisse erzielt werden. Falls nicht, drängt sich das Problem einer Alternative zur Effizienz als dem Verteilungskriterium des freien Marktes auf. Gleichheit, Leistung und Bedarf sind dabei nur drei der am häufigsten genannten Maßstäbe.
Das Seminar wird versuchen, mögliche Strategien zur Beantwortung dieser Grundsatzfrage aufzuzeigen, indem in die Arbeits- und Denkweise einerseits der politischen Philosophie, andererseits der modernen Volkswirtschaftslehre eingeführt wird. So diskutieren wir einerseits die klassischen wie gegenwärtigen Konzepte der philosophischen Gerechtigkeitstheorie, andererseits die theoretischen Grundlagen der Allokation innerhalb der Ökonomie.
Ziel des Seminars ist es, durch die gemeinsame Diskussion dieser Fragen einen Einblick in die verschiedenen Herangehensweisen der Wirtschaftswissenschaften und der Philosophie zu vermitteln. Es richtet sich aber nicht nur an Teilnehmer mit ausgeprägtem Interesse an beiden Fächern, sondern ebenso an solche, die sich für die gesellschaftliche Relevanz der Frage begeistern können. Wir möchten dabei nicht so sehr die Vermittlung eines fertigen Stoffes, sondern die gezielte Diskussion anhand zentraler Texte, Argumente und Experimente in den Mittelpunkt stellen.

 

Das Seminar wurde vom Philosophen Max Winter und dem Unternehmer Frank Steffen geleitet. Das Seminar eignetete sich besonders für Interessenten der Philosophie, der Wirtschaftswissenschaften und der Politikwissenschaft.